Wolfgang Kahlkes Reiseberichte








Fotos: Wolfgang Kahlke

Elf Flüsse Radtour 2010 Tag 3: 01.10.2010 Mettlach - Idar Oberstein

Für diesen Tag hatte der Willi einen Plan, um uns vom Moselradweg zum Naheradweg zu führen. Da der Hermann das Kartenmaterial für die Radwege hatte, sollte er dann wieder übernehmen. Wir stärkten uns erst mal ausgiebig am reichhaltigen Frühstücksbuffet und fanden danach unsere Ausrüstung fast trocken vor. Mit neuer Kraft starteten wir in Richtung Osten, wo Losheim am See ein Zwischenziel darstellte. Es sollte die kürzeste Etappe der fünftägigen Tour werden, aber auch die mit den meisten Höhenmetern, da einige Gebirgszüge zu überwinden waren. Es ging ab dem Start kräftig bergauf, was die wenigsten Radfahrer mögen. Das Feld zog sich gleich auseinander, wie man links sieht. Wir befuhren nun für längere Zeit den Saarland-Radweg, der uns durch landschaftlich sehr schöne Gelände führte.

Die mittleren Fotos links vermitteln einen Eindruck, wie toll der Radweg geführt war. Ab Losheim am See konnten wir dem Verlauf des Losheimer Baches folgen, der bei Buschfeld in die Prims mündete. Nun folgten wir dem Primstal für einige Zeit in Richtung Quelle, bis wir den Ort Primstal erreichten, wo sich uns die nächste Herausforderung bot. Hier mussten wir eine Wasserscheide überqueren, um auf der anderen Seite des Eckersberg (504 Meter), auf dessen Osthang die Nahequelle liegt, in den Naheradweg einsteigen zu können. Nach einem anspruchsvollen Anstieg über Schotterwege wählte ich leider den falschen Abzweig und wir landeten wieder in Primstal. Wir legten frustriert erst mal eine Pause ein, sahen uns die Karten genau an und beim zweiten Versuch fanden wir den richtigen Weg in Richtung Selbach, wo der Naheradweg begann.

Zu Anfang handelte es sich natürlich nur um einen sehr kleinen Bach. Hier konnte man noch keinen typischen Flussradweg erwarten. Der Radweg führte immer mal wieder von der Nahe weg, da es in deren Nähe keine geeigneten Wege gab. Erst ab dem Bostalsee bewegten wir uns meist näher an der schon größeren Nahe. Die Strecke blieb anspruchsvoll, denn wir wurden immer mal wieder in die angrenzten Wälder auf Wirtschaftswege geführt. Über Neubrücke und Kronweiler erreichten wir Hammerstein, wo die Nahe sich durch ein sehr enges Tal windet. Wir waren schon recht lange unterwegs, die vielen Anstiege hat Kraft gekostet und so richteten wir uns auf Idar-Oberstein als Zielort des Tages ein. Ein finaler langer Anstieg über eine Bundesstraße lag noch vor uns. Glücklicherweise hatten wir an diesem Tag hervorragendes sonniges Wetter. Beim letzten Anstieg floss der Schweiß in Strömen und wir erreichten das sehr belebte Zentrum der deutschen Edelstein Hauptstadt.

Die Innenstadt war beflaggt und sehr belebt, da irgendeine Messe stattfand. Wir hatten uns nicht den idealen Tag für eine Übernachtung ausgesucht. Auf Anhieb fanden wir erst mal nichts passendes. Wir setzten uns in den Außenbereich einer Gaststätte am Markt und sondierten weiter die Lage und besprachen uns. Letztendlich fanden wir dann doch noch eine Unterkunft, mehr oder weniger eine Wohnung, die zur Pension erweitert worden war. Das war aber alles in Ordnung für eine Nacht. Frisch geduscht schlenderten wir bald durch die Innenstadt und suchten die passende Möglichkeit, um die Idar-Obersteiner Spezialität zu versuchen, den Schwenkbraten oder Spießbraten. War fanden dann auch ein tolles Restaurant, wo im Speiseraum in einem riesigen offenen Kamin über glühenden Buchenscheiten auf einem großen Schwenkgrill das Fleisch gegart wurde. Wir aßen entspannt nach einem herausfordernden Radtag, an dem wir mehr als 95 Kilometer und 1240 Höhenmeter mit unseren Treckingrädern und Gepäck überwunden hatten.

Leistungsdaten

Bildergalerie der gesamten Tour

Tag 1 (Kerpen - Birresborn)
Tag 2 (Birresborn - Mettlach)

Tag 4 (Idar Oberstein - Bad Salzig)
Tag 5 (Bad Salzig - Kerpen)

© WK