Wolfgang Kahlkes Reiseberichte






Fotos: Wolfgang Kahlke

Elf Flüsse Radtour 2010 Tag 4: 02.10.2010 Idar Oberstein - Bad Salzig

Nach der sehr kräftezehrenden dritten Etappe gestaltete sich der nun folgende Samstag wesentlich unspektakulärer. Das Ende des Nahe-Radwegs und ein Teil des Rhein-Radwegs standen auf dem Programm. An einem bedeckten trockenen Morgen verabschiedeten wir uns vom Gästehaus Amethyst. Beim Einrollen in der Innenstadt erhaschten wir noch einen spektakulären Blick auf die Felsenkapelle (s. links) und fanden uns bald wieder, auf dem ausgezeichneten Radweg. Die Streckenführung erlaubte nun sehr gleichmäßiges Fahren. Wir passierten hauptsächlich sehr kleine Ortschaften. Radweg, Straße und Bahnlinie konnten hier immer sehr eng an der Nahe geführt werden. Keine langen Anstiege standen im Weg und es war auch relativ windstill. Wir fuhren uns immer besser ein, ein gewisser Trainings-Effekt durch die ersten Tage war auch schon spürbar und so absolvierten wir gleichmäßig Kilometer um Kilometer.

Mir haben sich wenige Orte auf diesem Abschnitt eingeprägt. Kirn der war erste etwas größere Ort, ehe wir zu den Kurorten kamen. In Bad Sobernheim stachen die vielen Fachwerkhäuser und andere historische Gebäude ins Auge. Danach erreichten wir auch bald die wesentlich größere Kreisstadt Bad Kreuznach. Die Radstrecke führte uns mitten durch die umfangreichen Kuranlagen an der Nahe. Die gewaltigen Gradierwerke, die als Radon-Inhalatorium dienten, waren noch in Betrieb, wirkten aber doch etwas aus der Zeit gefallen. Dieser Ort mit seiner langen Geschichte hätte sich wohl auch für einen längeren Aufenthalt angeboten, aber nicht an diesem Tag. Unsere Priorität lag darauf "Strecke zu machen", da wir etwas hinter unserem Plan lagen. Das Tal weitete sich nun immer mehr und nach einem kurzen Schwenk in Richtung Norden fuhren wir schon auf Bingen am Rhein zu.

Bei Bingerbrück überquerten wir final die Nahe und folgten nun linksrheinisch dem Rhein-Radweg durch das Mittelrhein-Tal in Richtung Norden. Die Landschaft und der Strom waren beeindruckend. Den Radweg konnte man nicht verfehlen, da er meist direkt neben der Bundesstraße 9 entlang führte. Tendenziell ging es auch leicht bergab auf meist ordentlichem Asphalt oder Beton. Radfahrerisch war es auf Dauer eher etwas langweilig. Wir sammelten einen Ort nach dem anderen ein, alle relativ klein. Bei St. Goarshausen gab es einen guten Blick auf die Loreley. Ansonsten beschäftigte uns mittlerweile die Frage, wo wir wohl eine Unterkunft finden würden. Der Karl hatte schon mal in Bad Salzig übernachtet und dort versuchten wir nach 106 Kilometern und 6 Stunden im Sattel unser Glück.

Der sehr freundliche Wirt konnte uns vier etwas in die Jahre gekommene Einzelzimmer zur Verfügung stellen. Wir fanden auch noch ein ordentliches Restaurant im Ort. Als wir nach dem Essen die Planung für den nächsten Tag durchsprachen, fiel ich doch aus allen Wolken, als mir klar wurde, dass wir für die Schlussetappe noch deutlich über 130 Kilometer vor der Brust hatten. Die Strecke war ich bisher noch nicht annähernd am Stück gefahren. Ich ging mit viel Respekt vor der Aufgabe ins Bett.

Leistungsdaten

Bildergalerie der gesamten Tour

Tag 1 (Kerpen - Birresborn)
Tag 2 (Birresborn - Mettlach)
Tag 3 (Mettlach - Idar Oberstein)

Tag 5 (Bad Salzig - Kerpen)

© WK