Wolfgang Kahlkes Reiseberichte





Fotos: Wolfgang Kahlke

Ottos Kaiserstuhl Radtour 2011 Tag 3: 01.10.2011

Unser Reiseleiter Otto hatte aus gutem Grund das Quartier am Rand des Kaiserstuhls geplant. Die geographische Lage erlaubte nicht nur Touren in Deutschland, sondern auch auf der anderen Rheinseite in Frankreich. So brachen wir am nächsten Morgen zu einem Ausflug ins Elsass auf. Ausnahmsweise fuhren wir nicht direkt vom Hotel los, sondern befestigten die Räder erst mal auf den Radträgern der zwei Autos, mit denen wir angefahren waren. Nach kurzer Fahrt überquerten wir bei Sasbach den Rhein. Hierbei kann man einen Blick auf eines, der hier im Rheinverlauf häufig zu findenden Wasserkraftwerke, werfen. Über eine gut ausgebaute Departmentstraße rollten wir an Marckolsheim und Heidolsheim vorbei in Richtung Selestat. Kurz dahinter suchten wir uns in Scherwiller einen Parkplatz am Radweg Route de Vin.

Diese Route de Vin ist sowohl eine Themenstraße für Autofahrer, sehr vergleichbar mit der Weinstraße in der Pfalz. Aber auch für Radfahrer sind Routen ausgewiesen, welche entsprechend der Landschaft nicht so ganz einfach zu fahren sind, wie wir noch im Laufe des Tages feststellen sollten. Wir rollten uns in Richtung Norden auf einem Wirtschaftsweg ein und erreichten schon nach wenigen Kilometern den ersten Weinort, Dambach-la-Ville. Nicht ganz zufällig waren wir zur Zeit der Weinlese unterwegs. An vielen Rebstöcken hingen noch die Weintrauben, ein stattlicher Anteil befand sich allerdings schon in den Kellern. Bei der Fahrt durch den Ort passierte man etliche Weinkeller, aus denen der fruchtige Geruch des gärenden Weins über die Straße waberte. Die nun folgenden Weinorte Blienschwiller, Nothalten und Itterswiller zeigten sich vom Charakter ganz ähnlich. Wir waren hier auf einer kleinen Straße ohne Radweg unterwegs, glücklicherweise aber auch ohne allzu viel Autoverkehr. Durch den etwas größeren Ort Andlau hielten wir auf Barr zu.

Die Topographie sollte sich nach dem Schwenk in Richtung Westen schnell ändern. Unser Ziel zur Mittagspause war der Mont Ste. Odile, ein bekanntes touristisches Ausflugsziel. Mehr als 500 Höhenmeter waren nun am Stück zu überwinden. Jeder von uns ging den Anstieg in seiner eigenen Art und Weise und im jeweiligen Tempo an. Kurz vor der Spitze des Bergs sammelten wir uns an einer Wallfahrtstätte mit Quelle, gut geeignet um die Wasserflasche wieder zu füllen. Eine Burg mit sehr gepflegten Grünanlagen war nun unser Zwischenziel zur Mittagspause. Leider bot das SB-Restaurant nur ein wenig verlockendes Angebot an. Leben wir Gott in Frankreich bezog sich hier nur auf die sehr schöne Aussicht bei besten Wetterbedingungen.

Nach der ausgiebigen Mittagspause zog es uns nicht etwa hinab, sondern noch weiter ins Elsass hinein. Mit leichtem Gefälle rollten wir zuerst in Richtung des kleinen Bergdorfes Le Hohwald. Zum Col de Kreuzweg ging es noch mal moderat bergauf durch die dicht bewaldeten Berge. Was dann folgte war eine tolle lange Abfahrt durch ein enges Tal hinunter in Richtung des Rheintals. Jeder von uns ließ es rollen, die Kurven konnten meist mit voller Geschwindigkeit gefahren werden. Otto lotste uns wieder auf den Radweg zurück, den wir am Morgen als erstes befahren hatten. Mittlerweile stand die Sonne schon recht tief und tauchte die Weinberge in ein goldenes Licht (s. links). Das war der schöne Abschluss eines anspruchsvollen Radtags. Wir hatten eine landschaftlich sehr schöne Gegend durchquert, allerdings zu mehr als 90% auf normalen Straßen ohne Radwege. Hier zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen dem deutschen und französischen Radwegenetz in der Region. Beim Abendessen im Hotel schlug uns Otto dann eine weitere Tour in Frankreich für den letzten Tag vor, worauf wir gerne zustimmten.

Leistungsdaten
FLICKR Diahow

Tag 1 (Kaiserstuhl Runde)
Tag 3 (Kaiserstuhl Freiburg)

Tag 4 (Colmar)

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