Wolfgang Kahlkes Reiseberichte




Fotos: Wolfgang Kahlke & Karl Lutsche

Radtour 2016 Tag 5: Welzheim - Pfedelbach

Die nun folgende Etappe sollte kurz und recht knackig werden. Ein Blick in unsere Unterlagen zeigte eine recht wellige Topographie. Die Engländer sagen "The map is not the Territory", wir ließen uns also überraschen, wie sich die Wirklichkeit darstellt. Ich zitiere hier Karl, der am folgenden Abend an seinen Radkollegen Otto schrieb "Die anderen Touren mit Dir waren alles Kindergeburtstag gegen den Limesradweg". Beim Frühstück waren wir das einzige Mal auf der Tour fast die letzten, da wohl auch einige Monteure untergekommen waren. Die Räder hatten die Nacht wohlbehalten unter dem Vordach einer Scheune verbracht. Wir setzten uns langsam in Bewegung und folgten auf dem Radweg einer leicht ansteigenden Straße in Richtung Norden. Im ersten Waldstück bogen wir auf eine kurze aber rasante Abfahrt zum Ebnisee ab (s. links).

Mit unserem Übernachtungsort Welzheim befanden wir uns gerade im südlichen Teil des Naturparks Schwäbisch Fränkischer Wald. Dies ist wirklich eine landschaftlich sehr schöne Wanderregion. Der Ebnisee zeigte sich uns als kleiner sehr stiller Waldsee, den wir einmal umrundeten. Hier ging die Achterbahnfahrt richtig los. Die Anstiege waren jetzt generell richtig steil, die Abfahrten ebenso. Im Wald verlief die Strecke meist über recht grob geschotterte Wirtschaftswege. Einiges war dann auch definitiv nicht mehr fahrbar, wie man auf dem Dokument links schön sehen kann. Außerhalb des Waldes führten uns kleine Asphaltstraßen durch einige einsame Dörfer. Auch hier war vor allem den kleinste Gang immer wieder im Einsatz. Das kunstvoll in die Bergwiese gemähte Simley heiterte uns dann wieder auf. Nach etwa zwei Stunden erreichten wir die Kleinstadt Murrhardt, die größte Ortschaft im Naturpark. Wir steuerten den schönen Marktplatz an, der von sehenswerten Fachwerkhäusern eingefasst ist.

Das Wetter war an diesem Mittwoch durchweg trocken, aber etwas kälter, als zum Beginn der Radtour. Trotzdem konnten wir gut im Freien sitzen und etwas Flüssigkeit nachfüllen, wir hatten alle schon ordentlich Schweiß vergossen. Nun folgte der zweite Teil des Naturparks. Die Landschaft blieb sehr abwechslungsreich. Typisch für die Region waren auch die Streuobstwiesen mit sehr alten und großen Obstbäumen, die zu dem Zeitpunkt sehr schön in Blüte standen. Es ging weiter auf und ab und wir mussten mit unseren Kräften haushalten. Im Ort mit dem vielversprechenden Name Grab, hofften wir eine Einkehrmöglichkeit zum Essen zu finden. Leider war gerade Mittags der Wirtschafts-Kontrolldienst im Lokal. Wir tranken eine Kleinigkeit und fuhren weiter bis Mainhardt. Bis auf eine Bäckerei war auch hier alles zu, doch hier fand jeder von uns etwas zu Stärkung. Es war mittlerweile wieder recht sonnig und wir näherten uns langsam dem Ende des Naturparks im Norden. Ein Blick auf die Karte zeigte uns, das nun mit Öhringen ein größerer Ort in Reichweite lag, dem wir nun als Übernachtungsort zustrebten.

Öhringen liegt im Ohrn-Tal, was eine zügige langgezogene Abfahrt bescherte. Der Ort erschien uns gleich sehr belebt. Dies lag im Besonderen an der Landesgartenschau 2016 des Landes Baden-Würtemberg, die gerade begonnen hatte. Große Teile der historischen Stadtmauer sind erhalten und die LaGa nahm direkt davor ihren Anfang. Der Besucherandrang erschwerte nun massiv unsere Quartiersuche. Nach einiger Sucherei entdeckten wir die Tourismusinformation. In Öhringen blieben alle Anrufe bei Hotels und Gasthöfen erfolglos. Eine freundliche Mitarbeiterin wies uns als Alternative auf Pfedelbach in der Nähe hin, als wir schon schweren Herzens erwogen hatten, noch mal mindestens 15 km weiter zu fahren.

Der Gastwirt des Bürgerstüble Pfedelbach war sogleich bereit uns aufzunehmen. Nach kurzer Fahrt zurück erreichten wir die Unterkunft, konnten unsere Räder in der Tiefgarage parken und die sehr gepflegten Zimmer beziehen. Wir aßen und tranken sehr gut verbachten hier eine erholsame Nacht.



Der Streckenverlauf des Tages
Das Höhenprofil des Tages

Tag 1 (Kerpen - Hagenhill)
Tag 2 (Hagenhill - Weißenburg)
Tag 3 (Weißenburg - Mönchsroth)
Tag 4 (Mönchsroth - Welzheim)
Tag 5 (Welzheim - Pfedelbach)
Tag 6 (Pfedelbach - Miltenberg)
Tag 7 (Miltenberg - Offenbach)
Tag 8 (Offenbach - Boppard)
Tag 9 (Boppard - Kerpen)




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