Fotos: Wolfgang Kahlke (Download mit Linksclick)
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Radtouren 2017 - Saarland Rundfahrt - Tag 2 - Homburg Wadern
Nach einer ruhigen Nacht erhielten wir, die einzigen Gäste im Hotel, ein sehr ordentliches Frühstück. Unsere Räder hatten die Nacht in der luxuriösen Umgebung der Lobby zwischen Teppichen und Polstermöbeln verbracht (s. links oben). Bei strahlendem Sonnenschein erledigten wir erst mal in der Nähe des Hotels ein paar notwenige Einkäufe. Am vorhergehenden Tag hatte sich eine Befestigungsschraube meines Gepäckträgers gelöst, für die ich nun Ersatz suchte. Bei einem netten Spezialisten, Radsport Walzer, wurde mir direkt geholfen und auch dem Willi, den sein knarzender Sattel nervte. Das war guter schneller Service. Am ersten Tag hatten wir uns ja hauptsächlich im Grenzgebiet zu Frankreich aufgehalten, mal auf der deutschen und mal auf der französischen Seite. Am zweiten Tag sollte es nun ins Grenzgebiet des Saarlands zu Rheinland-Pfalz gehen. Dazu mussten wir ab erst mal wieder auf die Originalroute zurück, welche wir am Vortag in Homburg verlassen hatten. Als erstes Ziel peilten wir also Jägersburg an. Nach kurzer leicht ansteigender Fahrt über einen Radweg an einer Bundesstraße erreichten wir dort wieder den sehr gut ausgeschilderten Radweg. Der Rest des Tages sollte nun unter dem Motto Steigungen und Gefälle auf Schotterwegen stehen. Nach einer kleinen Runde durch den Schlosspark des Jagdschloss Gustavsburg informierte uns ein Schild darüber, dass auf den nächsten 4 km Weges 200 Höhenmeter zu absolvieren sein. Hinter Höchen ging es weiter bergauf, und auf 518 m über Null erreichten wir den Höcher Berg mit Aussichtsturm und Gastronomie. Leider war Ruhetag, so das es nur zu einer kurzen Fotopause reichte.
Wenn man mit dem Rad einen Gipfel erklommen hat, dann ist die folgende Abfahrt ja sehr häufig eine Erholung oder auch Belohnung. In diesem Fall allerdings war höchste Konzentration und dauerndes Bremsen angesagt. Es ging teilweise sehr steil, meistens über recht losen Schotter bergab. Zum Glück gab es bei uns keine Stürze, aber reine Erholung war dieser Abschnitt wirklich nicht. Die nächsten 20 km führten uns durch ein enges Tal, tendenziell leicht bergauf, dem Verlauf einer Bahnlinie folgend. Wir passierten kleine Ortschaften, trafen im Gegensatz zum Vortag aber fast gar keine anderen Radfahrer. Diese Abschnitt war etwas unrhythmisch zu fahren, was sich beim nächsten größeren Ort, Oberkirchen dann aber ändern sollte. Hier kurbelten wir uns in einigen Schleifen in die Höhe, auf einer ehemalige Bahnlinie und überquerten als erstes eine recht beeindruckendes Viadukt (s. links mit Willi und Karl). Direkt hinter dem Viadukt fuhren wir auf der ehemaligen Trasse weiter, die jetzt als geschotterter Weg ausgeführt war. Auf einer landschaftlich sehr schönen Passage wanden wir uns um den Weiselberg herum, der nächsten Zwischenstation, Weisen entgegen. Es war so die Art Gegend, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Gegen die Mittagszeit zeigt sich ein Reh mit seinem Kitz plötzlich vor uns. Die Waldtiere machten in aller Ruhe den Weg frei (zwischen Hermann und Jochen zu erkennen, wenn man etwas genauer ins Bild hineinschaut).
In Freisen war es dann Zeit für eine erste kurze Stärkung in einer Art Pommesbude. Der nun folgende Abschnitt führte durch kleine Orte, über Asphalt- und Schotter-Strecken leicht auf und ab. Zwischen Wolfesweiler und Türkismühle bewegten wir uns wieder mal entlang einer Bahnlinie. Nach einem kurzen Anstieg hinter Gonnesweiler erreichten wir einen weiteren Höhepunkt dieser Etappe, den Bostalsee. Der künstlich gestaute See ist als Freizeitanlage konzipiert. Der Saarland-Radweg führte uns um die West-Hälfte des Sees herum. Letztendlich fanden wir auch noch ein Lokal mit schönem Blick auf den See, um uns ein Eis, bzw. Kuchen zu gönnen, mitten in der Sommerferien Stimmung, die uns plötzlich umgab. Wir verabschiedeten uns vom Bostal-See auf einer Steigung zum Diegelsberg hinauf. Nach den ersten 100 Höhenmetern kam eine Wegkreuzung, an der wir die weitere Vorgehensweise beratschlagten. Hier schnitten wir einen Zipfel der Originalstrecke ab, um nicht zu spät und kaputt im Tagesziel aufzutauchen. Über Eiweiler erreichten wir nach einer lockeren Abfahrt Primstal. Hier befanden wir uns wirklich auf dem Talboden neben der Prims. Bis zum Hotel Locvillare in Wadern war es nun nicht mehr weit. Unsere Unterkunft für diese Nacht, das Hotel Locvillare fanden wir auch leicht.
Die Besitzer zeigten uns die Zimmer und warfen dann den Saarländer Schwenker an (s. links). Frisch geduscht fanden wir bei schönsten Abendwetter hinter dem Hotel gedeckte Tische, für uns und Freunde und Verwandte der Wirtsleute, vor. Wir verbrachten einen netten Grillabend mit Nackensteaks, roter und weißer Bratwurst und gegrillter Lyoner, sowie leckeren Salaten. Dieser typische Saarländer Grillabend war der gute Abschluss eines schönen und anstrengenden Tags auf den Rädern.
Karte mit der Tagesetappe
Höhenprofil des Tages
Geschwindigkeitsprofil des Tages
Tag 0 (Planung in Bergheim)
Tag 1 (St. Ingbert - Homburg)
Tag 2 (Homburg - Wadern)
Tag 3 (Wadern - Borg)
Tag 4 (Borg - St. Ingbert)
© WK
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