Wolfgang Kahlkes Reiseberichte




Fotos: Wolfgang Kahlke / Alfred Czogalla (Download mit Linksklick)

Kerpen Lourdes - Tag 1 Kerpen - Stavelot (B) - 31. Mai 2019

Um 9 Uhr am Freitag den 31. Mai ging es dann endlich los. Mit frisch geputzten, gewarteten und beladenen Rädern trafen wir uns beim Alfred vor dem Haus. Wir hatten jeweils noch einen Rucksack auf dem Rücken und trafen uns in der Hoffnung, an alles gedacht und auch eingepackt zu haben. Unsere Frauen verabschiedeten uns mit bangen Blicken, als wir bei strahlendem Sonnenschein die ersten Meter Asphalt, in Form der Brüsseler Straße unter die Räder nahmen. Alle Etappen hatte ich mit Hilfe des Programms "komoot" mit der Einstellung "Rennrad" geplant. Wie sich noch zeigen sollte, ergab sich daraus eine sehr befriedigende Streckenplanung, bis auf wenige kleine Mängel. Wir bewegten uns naturgemäß zunächst auf bekannten Wegen. Über den Radweg an Neu-Manheim vorbei rollten wir nach Westen. Die Radwege an der B264 führten uns über Blatzheim und Golzheim nach Düren. Nachdem wir locker durch Düren gerollt und die ersten 20 Kilometer absolviert hatten, folgte der erste lange Anstieg dieser Etappenfahrt.

Ab Birgel, hinter Düren ging es kontinuierlich bergauf. Die Temperaturen waren noch frisch bei sonnigem Wetter, aber der erste Anstieg war schon schweißtreibend. Wir fanden nach und nach unseren Rhythmus und gönnten uns nach 10 km Anstieg die erste Pause in einem Wartehäuschen in Kleinhau. Wir hatten beide Tupperdosen mit Broten dabei und genossen das schöne Wetter. Die glatte Bundesstraße verlief in der Folge über eine Hochebene, meist leicht bergauf. Nach rasender Fahrt ins Kalltal erwartete uns hinter der Kallbrücke der erste Knackpunkt des Tages. Blitzschnell sollte man hier in der Lage sein auf den kleinsten Gang zu schalten, wenn man auf dem Rad bleiben möchte. Kurzfristig waren hier 15% Steigung zu überwinden und bis Ortsmitte Simmerath ging es immer weiter bergauf. Mit 540 M.ü.N.N hatten wir kurz nach Mittag auch den höchsten Punkt des Tages erreicht. Da es auch nicht mehr weit bis zur belgischen Grenze war, kehrten wir kurzentschlossen in der Bäckerei Sories auf eine Tasse Kaffee und ein Teilchen ein. Nach kurzer Pause saßen wir wieder auf den Rädern und erreichten bald die ersten Ortsteile von Monschau. Als wir hinter Konzen ins Tal schossen wurde mir plötzlich klar, dass ich mich hier auf vertrautem Boden befand. Schon vier mal war ich in der Endphase des Monschau Marathons diese Straße gelaufen, den Kirchturm von Konzen im Blick. Doch nun folgte eine weitere positive Überraschung. Die Navigation lenkte uns nach 52 Tagekilometern auf die Trasse der Vennbahn. Alfred zeigte sich begeistert über das entspannte Rollen auf der glatten Asphalttrasse. Kurz hinter dem (beim Marathon traumatischen) Leyloch überquerten wir wohl die belgische Grenze, ohne es zu bemerken. Ab hier befanden sich neben dem Asphalt noch Gleise, auf denen uns immer wieder Draisinen mit Ausflüglern aus dem hohen Venn entgegen kamen (s. links).

Nach 18 km mussten wir leider die Trasse der Vennbahn verlassen, da wir ja weiter in den Süden wollten. Über sehr kleine verkehrsarme Nebenstraßen erreichten wir Robertville und kurz dahinter den gleichnamigen Stausee. Auf der spektakulären Staumauer legten wir einen kurzen Fotostopp ein. Von nun an ging es bergab bis Malmedy, das wir schnell durchquerten, um abermals auf einer ehemaligen Bahnstrecke zu landen. Dieser folgten wir bis hinter Stavelot. Nach einer kurzen Steilabfahrt zu Bundestraße erreichten wir auch bald unser Tagesziel. Die Domaine Long Pre erwies sich als ein sehr gut belegter Freizeitpark mitten in der Natur des Ambieve Tals. Wir duschten, machten unsere Betten und deckten uns im Laden des Parks mit Getränken ein. Da es noch relativ früh war, stand uns der Sinn nach einem kleinen Spaziergang durch die Anlage. Wir besichtigten die weitläufige Anlage, überquerten die Ambieve auf einer kleinen Fußgängerbrücke und stiegen dann mangels Alternativen in einen erneut schweißtreibenden Kletterstieg (s. links) ein. Dank der genauen Komoot Karten auf unseren Handys fanden wir einen interessanten Rundweg und erreichten hungrig unser Appartement. Hier improvisierten wir ein Abendessen mit den noch reichlich vorhandenen Vorräten aus unseren Rucksäcken. Wir ließen den Tag ruhig ausklingen und begaben uns bald in das sehr übersichtliche Schlafzimmer, froh das der erste Tag so gut verlaufen war.

Karte mit Streckenverlauf
Grafik mit dem Höhenprofil
Grafik mit dem Geschwindigkeitsprofil

Tag 0 (Übersicht)
Tag 1 (Kerpen - Stavelot)
Tag 2 (Stavelot - Bouillon)
Tag 3 (Bouillon - Reims)
Tag 4 (Reims - Fontenay)
Tag 5 (Fontenay - Orleans)
Tag 6 (Orleans - Tours)
Tag 7 (Tours - Poitiers)
Tag 8 (Poitiers - Anglouleme)
Tag 9 (Anglouleme - Bordeaux)
Tag 10 (Bordeaux - Mont de Marsan)
Tag 11 (Mont de Marsan - Lourdes)
Tag 12 (Lourdes - Tourmalet)


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